Braucht der Mensch überhaupt Erziehung? Und wenn ja, warum eigentlich? Antworten auf diese spannende Frage gibt die Anthropologie: die Lehre vom Menschen. Sie beschäftigt sich unter vielerlei Aspekten mit der Frage: Was ist der Mensch? Dabei berücksichtigt sie Erkenntnisse der Biologie, der Psychologie, der Philosophie und anderer Wissenschaften vom Menschen.
Sie befasst sich mit naturwissenschaftlichen Erkenntnissen über die biologischen Grundtatsachen menschlichen Seins genauso wie mit kulturellen und gesellschaftlichen Voraussetzungen menschlichen Lebens.
Als „pädagogische Anthropologie“ beschäftigt sie sich mit der Frage nach der Erziehungsbedürftigkeit und der Erziehungsfähigkeit des Menschen. Und auch mit dem Menschenbild, das jeder Erziehungstheorie – und selbstverständlich auch jeder Erziehungspraxis – innewohnt. Das Menschenbild spielt – ob es dem Erzieher nun bewusst ist oder nicht – in der praktischen Kindererziehung eine große Rolle. Zunächst aber soll die Frage im Vordergrund stehen, ob Erziehung überhaupt notwendig ist – und zwar jenseits von allen Erziehungsstilen und -moden.
Nie zuvor war die Verunsicherung über Erziehung größer als heute. Gerade weil wir alles richtig machen wollen, sind wir orientierungsloser denn je.
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